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Mit kleinen Kindern aufs Jungfraujoch

Once in a lifetime: das Jungfraujoch

Top of Europe, Unesco Welterbe und der höchst gelegene Bahnhof Europas: die Texte über das Jungfraujoch überschlagen sich regelrecht mit Superlativen. Zurecht? Wir denken schon! Irgendwie muss man dieses Once in a lifetime Erlebnis einmal gemacht haben. Wusstet Ihr, dass das Eis des Aletschgletschers 900 Meter dick ist? Krass, oder?

Seit wir vor fast 5 Jahren in die Schweiz ausgewandert sind, wollten wir schon so oft diesen Ausflug machen. Irgendwie hat immer etwas nicht gepasst: schlechtes Wetter, keine Lust auf lange Autofahrten, lieber nicht am Wochenende hoch fahren…ihr kennt das bestimmt. Aber nun hat sich endlich eine Gelegenheit aufgetan und wir sind im Winter 23/24 auf das Jungfraujoch gefahren!

Wie dieser Trip auf das Jungfraujoch mit zwei kleinen Kindern (Kind 1: ziemlich genau 12 Monate und Kind 2: 5 Jahre) für uns war und welche Tipps und Empfehlungen wir Euch mitgeben würden, wenn Ihr mit kleinen Kindern aufs Jungfraujoch möchtet, lest Ihr in diesem Artikel…

Unser Ausflug aufs Jungfraujoch

Für unseren Familienausflug zum höchsten Bahnhof Europas haben wir uns einen sonnigen Wintertag ausgesucht, allerdings nicht am Wochenende. Zwar hat sich unser grosser Little Roamer sehr auf den Ausflug gefreut, doch wenn man ehrlich ist, wollten natürlich wir Eltern aufs Jungfraujoch. Daher versuchten wir, die Wartezeit (und potentielle Langeweile) der Kids zu minimieren. Fahrten am Wochenende fallen damit raus.

Und so haben wir’s gemacht:

  • Wir haben in Grindelwald übernachtet, sodass wir ohne lange Autofahrt in den Knochen ausgeruht nach dem Frühstück loslegen konnten.
  • Wir empfehlen Euch, den Eiger Express (von Grindelwald Terminal startend) zu nehmen, solltet Ihr die Reisezeit minimieren wollen. In der Theorie könntet Ihr auf diese Weise in gut 45 Minuten auf dem Jungfraujoch sein.
  • In der Praxis dauert es ein wenig länger…aber der Reihe nach.
  • Der Eiger Express bringt Euch in 15 Minuten zur Bergstation Eigergletscher. Diese ist direkt mit dem Bahnhof der Zahnradbahn zusammengebaut, sodass man beim Umsteigen in die Zahnradbahn kaum Frösteln muss.
  • Wer keine Sitzplatzreservierung gebucht hat (so wie wir), steht länger an, um die Zahnradbahn zu boarden. Das kann am Wochenende wirklich lange dauern, daher würden wir einen Wochentag für Eure Reise empfehlen.
  • Die Zahnradbahn bringt Euch vom Eigergletscher aufs Joch. Die Strecke führt ausschliesslich durch den Berg. Viel zu sehen gibt es hier nicht. In ca. 30 Minuten ist man oben angekommen.
  • Unterwegs haltet Ihr an der Haltestelle Eismeer auf ca. 3100 m. Diese liegt (genau wie die ganze Strecke) mitten im Tunnel. Über Fenster kann man nach aussen sehen. Der Ausblick auf den Gletscher ist wirklich beeindruckend. Ihr dürft den Zug für 5 Minuten verlassen, anschliessend wird die Fahrt fortgesetzt. Das freundliche Personal der Jungfraubahnen überprüft natürlich, ob auch keiner dort im Berg vergessen wurde.

Das erwartet Euch auf dem Jungfraujoch

Jetzt seid Ihr endlich oben angekommen und natürlich ist man nun dicht gedrängt in einer Menschenmenge drin. Schliesslich kommt der ganze Zug gleichzeitig oben an… Falls man nicht zuvorderst ist, sollte man sich viel Zeit lassen und erst mal alle anderen voraus gehen lassen. Mit ein wenig mehr Freiraum lässt sich das Jungfraujoch mit kleinen Kindern deutlich angenehmer erkunden.

Im Prinzip macht man auf dem Jungfraujoch eine Art Rundtour. Dort oben heisst es “Discovery Tour”. Insgesamt verbringt man ca. 90 Minuten oben auf dem Jungfraujoch.

  • Nach ein paar hundert Metern durch einen ersten Stollen (wir sind sooo beeindruckt von der Ingenieurskunst) erreicht man ein 360° Kino. Dolby Surround und riesige Leinwände zaubern eine beeindruckende Stimmung in den Berg.
  • Anschliessend wollten wir nach aussen gehen, aber der untere Ausgang war wegen Lawinengefahr gesperrt.
  • Mit einen richtig schnellen Aufzug geht es hoch auf die Aussichtsplattform. Also jenen Teil des Jungfraujoch-Gebäudes, den man von den ganzen Bildern kennt. Auch hier: es kann sehr eng werden, lasst lieber alle anderen Reisegruppen voraus gehen oder lasst den Aufzug erst mal links liegen und kommt am Ende der Tour nochmal hier hin zurück. Dann nämlich habt Ihr die Plattform vielleicht fast für Euch allein.
  • Multimediales Erlebnis: die Stollen sind toll dekoriert und ihr erlebt, wie es war, den Berg zum ersten Mal zu besteigen und die Bergbahn zu bauen. Insbesondere dieser Teil ist – zusammen mit dem Eispalast – für die Kids ein besonderes Erlebnis.
  • Danach geht es in den eben erwähnten Eispalast. Hier wird es richtig schön kühl. Die Wände und auch der Boden sind aus Gletschereis, auf dem ihr einige hundert Meter weit laufen dürft. Tolle Eisskulpturen runden das Erlebnis ab.
  • Danach dürft Ihr endlich das ewige Eis aussen betreten. Natürlich habt Ihr den Aletsch-Gletscher schon durch die zahlreichen Fenster bewundern können. Aber wenn man aussen steht, ist es nochmal etwas anderes. Ein einmaliges Erlebnis!

Nebenbei erwähnt: natürlich gibt es noch mehrere Restaurants, Uhrenläden und auch einen Lindt-Store. Schon verrückt, aber irgendwie auch witzig. Bei den Restaurants lässt sich unschwer erkennen, dass das Zielpublikum eher aus Fernost stammt. Daher haben wir auf eine Mahlzeit verzichtet und lieber unser Essen selbst mitgebracht;) Natürlich in unseren Lunchboxen von Wert & Voll!

Natürlich ist das ganze Erlebnis auf der Website des Jungfraujochs noch mal viel besser zusammengefasst. Viel Spass beim Stöbern!

Tipps & Empfehlungen

Folgende Tipps & Empfehlungen haben wir für Euch zusammengestellt:

  • Das Grossteil des Besuchs findet innen statt. Dennoch ist es natürlich kühl. Wir waren aber fast zu warm angezogen. Achtet daher darauf, dass Ihr die Jacken der Kinder leicht abziehen könnt, da es in den Zügen angenehm warm ist. Zwiebellook ist angesagt 🙂
  • Natürlich will man aber auch auf die Aussichtsplattform rausgehen. Warme Kleidung ist daher ein Must have. Checkt unbedingt vorher das Wetter und auch die Windgeschwindigkeiten.
  • Auch wenn die Fahrt mit der Zahnradbahn ab Grindelwald zur Kleinen Scheidegg ein mega schönes Erlebnis ist, empfehlen wir die neue Gondelbahn Eiger Express zu nehmen. Da man eh sehr lange unterwegs sein wird, ist es als Familie sinnvoll, ein wenig Zeit zu sparen. Und hier ist der Eiger Express deutlich schneller…
  • Kauft die Tickets online. Zwar ist das neue Grindelwald Terminal – wo man auch parkieren kann – super ausgebaut. Aber aus unserer Sicht macht es Sinn, jegliche Wartezeit mit kleinen Kindern zu vermeiden. Insbesondere an solchen Tagen, wo man logischerweise noch das ein oder andere Mal anstehen muss.
  • Halbtax (oder andere Abos) lohnt sich quasi schon alleine durch die Tour aufs Jungfraujoch. Unsere Kids (unter 6) sind noch umsonst gefahren. Für uns hat der Trip 200 CHF gekostet. Ohne Halbtax wäre es also ca. 400 CHF gewesen. Wer mal hoch fahren möchte und noch kein Halbtax hat, könnte sich also überlegen, ein Halbtax für ca. 185 CHF pro Erwachsenen zu kaufen, denn nur durch dieses Ticket spart Ihr so schon 100 CHF pro Person…
  • Nehmt eigenes Essen mit…
  • Und trinkt viel. Die Höhe von ca. 3500 m über Meer kann Kopfweh verursachen…

Was uns sonst noch aufgefallen ist:

  • Im Prinzip ist das Jungfraujoch Kinderwagen-geeignet. Wirklich super! Im Schnee wird es natürlich mühsam, das ist klar.
  • Die Höhe war für unsere Kids kein Problem. Und auch der Druckausgleich hat gut geklappt und war kein grosses Hindernis.

Fazit

Klar: es ist immer viel los, man muss an der ein oder anderen Schlange anstehen und ggf. ist auch das Wetter nicht perfekt. Aber wir bleiben dennoch dabei: wenigstens einmal muss man aufs Jungfraujoch fahren. Das ist ein once in a lifetime Erlebnis, an das wir noch lange denken werden…

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